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EWS

 

EWS – Elektronische Wegfahrsperre bei allen CAN-Bus-basierten BMW Motorrädern

 

Wofür steht „EWS“?

Die Abkürzung „EWS“ steht für die „Elektronische Wegfahrsperre“.

 

Häufig auftretende Symptome der EWS-Probleme:

Das Motorrad startet nicht und die Warnleuchte der elektronischen Wegfahrsperre wird mit Unterbrechungen oder Dauerhaft am Kombiinstrument angezeigt.

 

EWS-Probleme

Seit der Einführung des Systems im Jahr 2004 traten immer wieder verschiedene Probleme auf, von denen die mit Abstand größten die (Un-)Zuverlässigkeit der Ringantennen- und Auswerteelektronik ist. Dies ist natürlich nur ein einzelner Fehlerpunkt. Sollte jedoch hier ein Problem vorliegen, so gibt es KEINE CHANCE, den Schlüssel zu authentifizieren und somit auch keine Möglichkeit den Motor zu starten.

 

Die Fehlercode-Diagnose

Lt. mehreren Händlern und Technikern löst eine fehlerhafte Ringantenne 50% der Fehlercodes innerhalb des BMS-K (P) aus.

 

Allgemeine Beschreibung des EWS-Systems bei CAN-Bus-basierten BMW Motorrädern

Die elektronische Wegfahrsperre besteht aus 4 einzelnen Teilen:

 

Teilen des EWS-Systems bei CAN-Bus-basierten BMW Motorrädern und zwar: RF Transponder in the Key, The Ring antenna, The Evaluation electronics integrated into the Ring antenna module, The Engine Control Unit (BMS-K or BMS-KP)

 

1RF Transponder in the Key
2The Ring antenna
3The Evaluation electronics integrated into the Ring antenna module
4The Engine Control Unit (BMS-K or BMS-KP)

 

Sobald die Zündung eingeschaltet wird, veranlasst das Motorsteuergerät die Kommunikation mit dem Transponderchip im Schlüssel. Anschließend veranlasst das BMS-K (P) die Zündung (Funkengebung), die Kraftstoffeinspritzung, die Kraftstoffpumpe und den Anlassermotor zu entriegeln.

 

Der Transponderchip

Dieser „Chip“ im Schlüssel enthält keine Batterie. Seine Energiezuvor erhält er über das Magnetfeld der Ringantenne, welche auch als HF-Kommunikationsmedium fungiert. Somit ist der Transponder ein drahtloses Lese-/Schreib-EEPROM mit einmaliger Seriennummer.

 

Ringantenne und Auswerteelektronik

Die Ringantenne versorgt den Transponderchip im Schlüssel mit Strom und kommuniziert zugleich mit ihm.  Die maximale Kommunikationsdistanz zwischen Schlüssel-Transponder und der Ringantenne beträgt nur ca. 2 cm. Deshalb sollten KEINE anderen Schlüssel mit Transpondern in unmittelbarer Nähe vorhanden sein, da diese beide von der Magnetantenne der Ringantenne gespeist werden und versuchen werden untereinander zu kommunizieren.

 

Auswerteelektronik

Die Auswerteelektronik ist in der Antennenringeinheit integriert und stellt sowohl die HF- als auch die Datensignale an das BMS-K (P) bereit, um miteinander zu kommunizieren (lesen: rf <-> digitale Umwandlung). Die Auswerteelektronik wird über die Zündung (Klemme 15) mit nachfolgenden Pinbelegungen betrieben:

Pin 1: Klemme 15 (Zündung)
Pin 2: Klemme 31 (Masse)
Pin 3: Daten
Pin 4: Daten

 

Das BMS-K (P) Steuergerät

Ein Teil der BMS-K (P) Software ist dem EWS gewidmet. Dieser Software-Block integriert die Daten des Schlüssels, mittels der Evaluations-Elektronik, zu den übrigen Funktionen des Motormanagements des Steuergeräts.
Die wichtigsten Aufgaben sind hierbei:

  • Die Identifikationsdaten des Transponders abzurufen und seine Echtheit zu bestätigen
  • Die restlichen Motormanagementfunktionen freizugeben, sobald der Schlüssel bestätigt wurde
  • Kann bis zu 10 Schlüssel verwalten
  • Verwaltet ebenfalls gesperrte Schlüssel (z. B. bei Verlust eines Schlüssels)

 

Das EWS-Verfahren beim Start ist wie folgt:

  • Sobald die Zündung eingeschaltet wird, wird die sowohl die Auswerteelektronik als auch der Transponderchip im Schlüssel mit Strom versorgt.
  • Das BMS-K (P) bestätigt die Schlüsseldaten gegenüber den entsprechenden Daten innerhalb des BMS-K (P)
  • Basierend auf einem Algorithmus wird eine zufällige Zahl vom Transponder als auch vom BMS-K (P) erstellt. Die Antwort des Schlüssels wird an das BMS-K (P) zurückgegeben. Wenn diese übereinstimmen, werden die restlichen Funktionen des Motormanagements freigegeben.

 

Liegt immer ein Defekt der Ringantenne vor?

Nein! In manchen Fällen sind die Symptome eines nicht startenden Motors und leuchtender „EWS“-Warnleuchte im Kombiinstrument nicht auf die Ringantenne zurückzuführen.

Sobald Sie nach einem Batteriewechsel die Zündung zum ersten mal einschalten und anschließend das Abblendlicht betätigen kann es vorkommen, dass die „EWS“-Warnleuchte im Kombiinstrument erscheint. In diesem Fall liegt der Fehler nicht an der Ringantenne.

Dies passiert, wenn das BMS-k (P) nicht richtig startet… Ein korrekt gebootetes BMS-K (P) zeigt Ihnen immer die Ganganzeige im Cockpit an, vorausgesetzt, das Gangwahlpotentiometer ist nicht defekt.

Nach dem zweiten Start der Zündung sollte die EWS problemlos funktionieren.

 

Was ist vor dem Tausch der Ringantenne zu beachten?

  • Schalten Sie die Zündung erneut ein, um zu prüfen, ob das Problem weiterhin besteht.
  • Überprüfen Sie die Kabel- und Verdrahtungsanschlüsse der Ringantenne auf:
    • Jegliche Art von Schäden (möglicherweise Marderschaden etc.)
    • Zu festgezogenen Kabelbinder, welche in die Verdrahtung eingedrungen sein könnten oder einen reibungslosen Kontakt zum Steckverbinder verhindern
    • Schlechter/Fehlerhafter Anschluss des Steckers zur Ringantenne
  • Lesen Sie den Fehlerspeicher Ihres Motorrades aus. Ggf. ist die Ringantenne nicht der Verursacher des Problems.

 

 

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